Lachsledertaschen
Gemeinschaftsprojekt von Christin Dahlmann, Maike Weyrich, Hans-Peter Schöner, Regina Stolzmann/Agentur Conzentrat Düsseldorf und Patrizia Mund. 2021.
Konzept
Aus dem Wissen um die inzwischen selten gewordenen Handwerke entstand der Gedanke, einige davon auf neue Weise miteinander zu verknüpfen: Feinsattlerei, Weberei, Drechslerei und Glasperlenziehen. Das Ganze wird neu verbunden mit aktuellen Themen wie Nutzung von Abfallressourcen, sowie Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Dabei wird es als Aufgabe anerkannt, den Kunden ein echtes Bewusstsein für die verarbeiteten Materialien und Prozesse zu vermitteln. Es geht zum Beispiel um Themen wie Umweltverschmutzung in Herstellungs- und Verarbeitungsabläufen, lange Lieferketten sowie soziale und ethische Ausbeutung der Arbeitskräfte in den jeweiligen Billiglohnländern. Aus diesem Grund wurde das Gemeinschaftsprojekt ins Leben gerufen. Bei dem Projekt handelt es sich um eine ungewöhnliche Taschen-Kreation. Dabei macht das Zusammenspiel der vier Handwerke ihre jeweiligen Qualitäten auf eine neue Art sichtbar und erlebbar. Basis der Taschenkreation ist Lachsleder – eigentlich ein Abfallprodukt der Fisch-Industrie.
Einsatz der einzelnen Gewerke
Die Weberin
An einem hundert Jahre alten Holzwebstuhl wurde das in Streifen geschnittene Lachsleder zu einer neuen Struktur manuell fein verwoben. Hier fließt schon im Entstehungsprozess eine moderne Auffassung ein. Die Webstruktur umfasst dabei den Holzkorpus. Durch die unterschiedlichen Webarten entsteht ein spannender Kontrast zwischen Fest und Weich.
Die Glasperlenzieherin
Die alte Handarbeitstechnik des Perlenziehens ist äußerst zeitaufwändig. Der Aufbau einer Perle von Glasrohelementen zur vollkommenen Perle vollzieht sich in mehreren Schichten und Schritten. Jede Perle ist ein absolutes Unikat in seinem harmonischen Farbspiel zum Lachsleder und dem Holzkorpus. Sie finden ihren Platz, als zusätzliches haptisches Erlebnis, am Griff und an den Seitenelementen.
Der Drechsler
Für die Grundstabilisierung der Tasche, den Korpus, wurde das Material Holz gewählt. Das hier verwendete Holz ist ein Abfallrest der laufenden Produktion des Drechslers und wird ohne Einsatz von Chemikalien nur durch Verleimung verarbeitet (organischer Klebstoff). Das Drechseln von Verschiedenen Holzarten setzt der Formen- und Farbenvielfalt keine Grenzen.
Die Feinsattlerin
Durch die lange Erfahrung mit unzähligen Materialien sowie in der Fertigung außergewöhnlicher Taschen fügen sich die einzelnen Elemente der alten Handwerkskunst zu einem ungewöhnlichen Ganzen. Das Feinsattelhandwerk bringt alle unterschiedlichen Komponenten zusammen und macht daraus ein neues Ganzes. Jenseits von üblichen Marken- und Massenprodukten.
Gemeinschaftsprojekt von Christin Dahlmann, Maike Weyrich, Hans-Peter Schöner, Regina Stolzmann/Agentur Conzentrat Düsseldorf und Patrizia Mund. 2021.
Lachsleder, Eichenholz, Nussbaum, Glas. 30cm x 15cm x 25cm. Ca. 1,5kg.
Fotos: Regina Stolzmann/Agentur Conzentrat Düsseldorf.
Preis auf Anfrage.